SPD-Ortsverein feierte sein 50jähriges Jubiläum

Am 13. Februar 2020 feierte der SPD- Ortsverein Neuberend seinen 50. Geburtstag – auf den Tag genau 50 Jahre nach der Gründung.

Damals herrschte nach der Wahl Willy Brandts zum Bundeskanzler 1969 Aufbruchstimmung und es wurden viele SPD-Ortsvereine neu gegründet. Peter Jacobsen berichtete als eines der Gründungsmitglieder aus dieser Zeit. In Neuberend waren noch viele Mitbürger skeptisch, so dass man die Gründungsversammlung in die Gaststätte „Ruhekrug“ verlegte. Gründungsmitglied Siegfried Gerbitz musste sich z. B. einen Kommentar anhören wie „Siegfried, du bist doch ein ganz netter Kerl, aber warum bist du in der SPD?“  Erster Vorsitzender des Ortsvereins wurde Max Hansen.

Die ersten SPD-Gemeindevertreter bei der Kommunalwahl 1970 wurden Dieter Ohl und Peter Wartenberg. Wilma Ohl arbeitete als bürgerliches Mitglied im Kulturausschuss mit. Die unglaublich fleißige Arbeit aller Mitglieder des Ortsvereins zahlte sich aus. 1975 waren es bereits 18 Mitglieder, 1979 war die Zahl auf 27 angewachsen und in den 80er Jahren arbeiteten über 30 Genossinnen und Genossen im Ortsverein mit. Heute sind es mit dem Stützpunkt Idstedt zusammen 22 Mitglieder.

Inhaltlich ging es dabei in den 70iger Jahren um die Entwicklung der Gemeinde mit Wasserver- und entsorgung, Bebauungsplänen usw., dabei spielte das Thema Natur- und Umweltschutz bei uns immer eine zentrale Rolle. Von 1986 bis 2003 stellte die SPD mit Winfried Haas den Bürgermeister und konnte die Entwicklung der Gemeinde maßgeblich prägen. Winfried Haas selbst berichtete aus dieser Zeit und ging auf einige Projekte ein. Das Aufstellen der Windkraftanlage, der Beitritt zum Wasserbeschaffungsverband oder die Versorgung mit Fernwärme wurden in der Gemeinde sehr kontrovers diskutiert, während der Bau der ersten „Passivhaus-Sporthalle“ Deutschlands auf breite Zustimmung stieß.

Heute stellt die SPD-Fraktion fünf der elf Gemeindevertreter und verfehlte mit 48,52% der Stimmen bei der letzten Kommunalwahl nur knapp die Möglichkeit, erneut den Bürgermeister zu stellen. Weiterhin ist ein wichtiges Ziel, unsere Gemeinde immer natur- und umweltfreundlicher zu gestalten, z. B. durch das Anlegen weiterer Wildblumenwiesen und anderer naturnah gestalteter Flächen.

Vorsitzende des Ortsvereins ist seit 1987 – mit einer kurzen Unterbrechung – Inge Hethey. Sie erwähnte, dass es nicht immer leicht ist, für die SPD einzutreten, wenn es Entwicklungen in der Partei gibt, die man nicht mittragen kann. Im Ortsverein und in der Fraktion aber funktioniert die Teamarbeit, jeder bringt seine Stärken ein und Verantwortung trägt man gemeinsam. So macht Zusammenarbeit Spaß.

Die Arbeit im Ortsverein beinhaltete neben der Unterstützung der Fraktion auch die Information der Bürger durch unsere Bürgerzeitung, die wir seit 1975 herausbringen. Informations- und Diskussionsabende zu aktuellen Themen ergänzen diese Arbeit. Daneben war es uns wichtig, Veranstaltungen für die „kleinen und großen“ Mitbürger anzubieten, um miteinander ins Gespräch zu kommen oder einfach Spaß zu haben, wie z.B. zunächst bei Faschingsfesten, aber auch bei Sommerfesten und Weihnachtsmärkten. In den letzten Jahren haben wir für geführte Wanderungen über den Standortübungsplatz oder die naturnah gestalteten Flächen in unserer Gemeinde viele Mitbürger begeistern und vielleicht auch Anregungen geben können, im eigenen Garten Lebensraum für einheimische Tiere und Pflanzen zu schaffen. In diesem Jahr sollte es auf historischen Wegen um Neuberend gehen.

Von den Gästen lobte Bürgermeister Hans-Helmut Guthardt das ehrenamtliche Engagement des Ortsvereins, Jürgen Augustin, Bürgermeister und SPD-Vorsitzender in Nübel, betonte, dass der SPD-Ortsverein Neuberend schon früh die Ökologie im Blick gehabt habe und damit seiner Zeit immer etwas voraus war. Birte Pauls überbrachte als Vorsitzende die Glückwünsche des Kreisverbandes.

Bei den Ehrungen wurde Dieter Ohl gleich doppelt geehrt. Einerseits war er Gründungsmitglied des Ortsvereins und andererseits 50 Jahre lang Kassenwart des Ortsvereins. Dazu überbrachte der SPD-Landesschatzmeister die Glückwünsche. In der Gemeindevertretung hat Dieter Ohl 12 Jahre mitgearbeitet, davon 4 Jahre als stellvertretender Bürgermeister.

Auch Siegfried Gerbitz war Gründungsmitglied und begleitet bis heute aktiv die Arbeit im Ortsverein.

Peter Jacobsen gehörte ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern, arbeitet seit 2008 in der Gemeindevertretung und ist heute Fraktionsvorsitzender.

Wilma Ohl trat kurze Zeit später in die SPD ein und war von 1975 bis 1980 Ortsvereinsvorsitzende. Sie hat in drei Phasen in der Gemeindevertretung mitgearbeitet, von 1970 bis 1974 als Bürgerliches Mitglied im Kulturausschuss, von 1986 bis 1998 zunächst als Kulturausschussvorsitzende und später als Finanzausschussvorsitzende und von 2008 bis 2013 noch einmal im Finanzausschuss.

Alle Geehrten erhielten eine Urkunde, die Ehrennadel, eine Rose, die Schleswig-Holstein-Medaille und eine besondere Ortsvereinszeitung, die Ute Jacobsen anlässlich dieses Jubiläums gestaltet hatte. „Eine tolle Dokumentation unserer Arbeit“, lobte Inge Hethey die Zeitung, bedankte sich und überreichte Ute Jacobsen einen Blumenstrauß.

Sie selbst erhielt von Peter Jacobsen einen Blumenstrauß, der ihre Arbeit als langjährige Vorsitzende würdigte.

In gemütlicher Runde wurden noch viele Erinnerungen – auch anhand der Ortsvereinszeitung – ausgetauscht.

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